Africa in the Globalizing World

– A Research Agenda

  • Matthias Middell
  • Ulf Engel
  • David Simo
  • Katja Werthmann

Abstract

Area Studies waren lange Zeit vorwiegend im globalen Norden institutionalisiert und fundierten die dortigen Weltbilder durch empirische Forschungen über andere Teile des Globus. Am Beispiel Afrikas diskutiert dieser Beitrag die Neuausrichtung einer Forschungsagenda unter der Bedingung eines anwachsenden Interesses an anderen Weltregionen in Afrika (ebenso wie in Asien und Lateinamerika). Afrika war lange Zeit eher das Objekt von global dominanten Kräften, denn ein Subjekt, dessen eigene Beobachtungen und Beziehungen wichtig gewesen wären. Dieser in der globalen Wissensproduktion nach wie vor anzutreffende Euro- oder Westzentrische Blick hat seine Grundlage seit langem verloren, aber er prägt nach wie vor in vielerlei Hinsicht die Position afrikanischer Intellektueller in der globalen Wissensproduktion. Afrika ist in den Datenbanken des sozialwissenschaftlichen Wissens der am stärksten unterrepräsentierte Kontinent. Afrikanische Autoren interessieren oft noch immer vorrangig als Auskunftspersonen für Afrikawissenschaften, die ihre Diskurszentren andernorts haben. Dabei haben Intellektuelle in Afrika im Zuge der post-kolonialen Wende in den Geistes- Und Sozialwissenschaften längst alternative Perspektiven auf die Welt und Afrikas Rolle in derselben formuliert –  etwa unter Stichworten wie „Southern theory“ oder „theory from the South“. Erst mit der Gründung afrikanischer Forschungszentren, die sich mit Weltregionen außerhalb Afrikas befassen, wird allerdings deutlicher, wie sich Afrika intellektuell längst in der Welt verortet.

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Published

2017

How to Cite

Middell, M., Engel, U., Simo, D., & Werthmann, K. (2017). Africa in the Globalizing World: – A Research Agenda. Comparativ, 27(1), 97–110. https://doi.org/10.26014/j.comp.2017.01.06