TY - JOUR AU - Mau, Steffen AU - Wrobel, Sonja AU - Kamlage, Jan Hendrik AU - Kathmann, Till PY - 2007/10/31 Y2 - 2024/03/29 TI - Territoriality, Border Controls and the Mobility of Persons in a Globalised World JF - Comparativ JA - comparativ VL - 17 IS - 4 SE - Articles DO - 10.26014/j.comp.2007.04.02 UR - https://www.comparativ.net/v2/article/view/127 SP - 16-36 AB - <p>Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Territorialgrenzen, Personenkontrollen und Staatlichkeit. Im Zentrum der Betrachtung stehen der Wandel des Nationalstaates alter Prägung sowie die Veränderung der staatlichen Grenz- und Personenkontrolle unter den Bedingungen der Globalisierung. Unter Globalisierung wird üblicherweise die Zunahme grenzüberschreitender Transaktionen und die Abschwächung der Kontrollfähigkeit des Staates für ein ganzes Spektrum von Faktoren und Ressourcen verstanden. Diese Behauptung wird für den Bereich der Personenmobilität auf Basis einer Sekundäranalyse empirischer Studien überprüft, wobei zugleich hinterfragt wird, ob eine Zunahme an Grenzüberschreitungen mit einer Abnahme staatlicher Kontrolle gleichgesetzt werden kann. In der Debatte zur Globalisierung stehen Thesen zur abnehmenden Kontrollkapazität des Staates und zum Bedeutungsverlust von Grenzen konträren Thesen über eine anhaltend wichtige Rolle nationalstaatlicher Grenzen und Grenzkontrollen gegenüber. In Abgrenzung dazu deuten unsere gesammelten Hinweise darauf hin, dass diese allgemeinen Thesen zu kurz greifen, um die Breite der Entwicklungen zu beschreiben. Die Reaktionen des Staates auf Veränderungen im Kontext der Globalisierung scheinen den ersten Befunden nach vielfältiger zu sein als oftmals behauptet wird: Wir finden eine Gleichzeitigkeit von Öffnung und selektiver Schließung, was auf eine Ausdifferenzierung der Grenzkontrollfunktion hindeutet. Zugleich wenden Staaten sowohl Strategien zwischenstaatlicher Kooperation und Makroterritorialisierung von Grenzen bei gleichzeitig erhöhtem Einsatz technischer Mittel und neuer Technologien als auch integrierte Ansätze der inneren und äußeren Sicherheit an. Ein allgemeiner Kontrollverlust des Staates kann auf der Basis unserer Erkenntnisse nicht ausgemacht werden, vielmehr zeigt sich eine Veränderung der Formen und Inhalte staatlicher Grenzregime. <br></p> ER -