The Market Place of Political Opinions:
Public Opinion Polling and its Publics in Transnational Perspective, 1930–1950
Abstract
Der Markt der politischen Meinungen. Meinungsforschung und ihre Öffentlichkeiten in transnationaler Perspektive, 1930–1950
Dieser Artikel analysiert die wirtschaftliche und mediale Dynamik, die der Einführung und schnellen Verbreitung der repräsentativen Meinungsforschung zwischen 1930 und 1950 zugrunde lag. Der Artikel bringt dabei verschiedene Forschungsansätze der letzten Jahre zusammen. Er verbindet den Prozess der Medialisierung mit den Kategorien von „Aufmerksamkeit“ und „Vertrauen“ um aufzuzeigen, wie Zeitgenossen zunächst mit dieser neuen Wissenstechnik vertraut wurden, und warum sie der neuartigen Darstellung von „öffentlicher Meinung“ Glauben schenkten. Dabei betont er insbesondere die transnationale Situierung des Einführungsprozesses, die in der bestehenden Literatur bislang nur am Rande behandelt wird. Tatsächlich ist die schnelle Verbreitung der repräsentativen Meinungsforschung nicht nur eine gemeinsame Erfahrung von Demokratien seit den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts, sondern ein genuin transnationaler Prozess, der auf dem Austausch von Ideen, Praktiken und Personal beruht und der beeinflusst wurde von Beobachtungen der Entwicklungen in anderen Ländern.