An Anti-Colonial Empire?

Non-European Perspectives on the Weimar Republic and the German Dream of Empire (1919–1930s)

  • Florian Wagner

Abstract

Der Erste Weltkrieg beseitigte nicht nur Deutschlands Status als Kolonialmacht. Er bewegte auch die deutsche Regierung dazu, mit antikolonialen Bewegungen in der ganzen Welt zu kooperieren, um die Imperien ihrer Kriegsgegner zu destabilisieren. Es nimmt darum nicht Wunder, dass antikoloniale Intellektuelle nach dem Krieg ihre Hoffnungen auf das scheinbar dekolonisierte und potenziell antikoloniale Deutschland setzten. Diese Erwartung gab der Weimarer Republik die Gelegenheit, sich als antikoloniale Macht zu etablieren und gleichzeitig ihren indirekten Einfluss auf die nicht-europäische Welt auszudehnen. Dieser Artikel fragt, warum das Deutschland der Zwischenkriegszeit das Angebot ablehnte, sich als „antikoloniales Imperium“ bei den Siegern von 1919 zu revanchieren. Entgegen gängigen Interpretationen wird dabei gezeigt, dass selbst Revanchisten darauf vertrauten, weiterhin eine europäische Kolonialmacht zu bleiben. Zudem verhinderten rassistische Einbürgerungsgesetze einen praktischen Wandel Deutschlands zur „antikolonialen Metropole“.

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Published

2016

How to Cite

Wagner, F. (2016). An Anti-Colonial Empire? Non-European Perspectives on the Weimar Republic and the German Dream of Empire (1919–1930s). Comparativ, 26(6), 56–72. https://doi.org/10.26014/j.comp.2016.06.04