Interpreting at the main Nuremberg Trial (1945–1946) and its Impact on Conference Interpreters’ Professionalization

  • Jesús Baigorri-Jalón

Abstract

Der Beitrag untersucht die Rolle der Nürnberger Prozesse für die Professionalisierung von Dolmetschern auf internationalen Konferenzen. Die Entscheidung der Alliierten zur Strafverfolgung von NS-Kriegsverbrechern erforderte das erste Mal in der Geschichte den umfassenden und lang andauernden Einsatz von Simultanübersetzung. Das große internationale Interesse an dem Tribunal und die Notwendigkeit, die simultane mündliche Übersetzung von Ansprachen, Aussagen und Gerichtsdokumenten in die vier offiziellen Gerichtssprachen zu gewährleisten, schärfte bei Nutzern, Berichterstattern und Übersetzern gleichermaßen den Blick für die gewachsenen Anforderungen an Übersetzungen. Die Nürnberger Prozesse wurden damit ungewollt zu einer Ausbildungsstätte für Übersetzer, da die Mehrzahl von ihnen ihre Kenntnisse während ihrer Tätigkeit in Nürnberg erwarben, und verhalfen der Simultanübersetzung zum Durchbruch, was sich auch darin zeigt, dass die Vereinten Nationen sie unmittelbar im Anschluss übernahmen. Dieser Prozess ging mit einer steigenden Zahl weiblicher Übersetzer einher, worin sich bereits die spätere Feminisierung des Berufs ankündigt.

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Published

2016

How to Cite

Baigorri-Jalón, J. (2016). Interpreting at the main Nuremberg Trial (1945–1946) and its Impact on Conference Interpreters’ Professionalization. omparativ, 26(4), 28–42. https://doi.org/10.26014/j.comp.2016.04.03