Mapping Manchuria Station.

Crossing Borders into the “Yellow Land”

  • Sören Urbansky

Abstract

Der Aufsatz untersucht Grenzstädte im wörtlichen Sinne, sprich urbane Siedlungen, die unmittelbar an Staatsgrenzen liegen und deren Schicksale durch politische Abgrenzungen von Nationalstaaten oder Imperien bestimmt wurden. Er analysiert die Geschichte des Grenzbahnhofs Man’čžurija (chin. Manzhouli) in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts und zeichnet seine Topographie und wirtschaftliche Entwicklung sowie die sozialen Beziehungen der dort siedelnden Menschen nach. Man’čžurija liegt an der Grenze zwischen dem zu Russland gehörenden Transbajkalien und dem Nordosten Chinas. Erst mit dem Bau der Ostchinesischen Eisenbahn, dessen westlichen Endhaltepunkt Man’čžurija markiert, gewann der Ort an Bedeutung. Der Beitrag verfolgt zwei Ziele: Zum einen ist es ein Versuch, den Wert verschiedener historischer Quellengattungen (Reiseliteratur, ökonomische Berichte, Archivakten, Karten, Fotos usw.) für die Erforschung kleiner Grenzorte zu ermessen, zu deren Geschichte die Quellenlage meist äußerst spärlich ist und das Material nicht selten über die ganze Welt verstreut liegt. Ein zweites Ziel dieses Beitrags ist die Erforschung des Charakters von Grenzsiedlungen als spezifischen urbanen Räumen mit einer besonderen Bevölkerungsstruktur. Er identifiziert verschiedene Kontaktzonen und Grenzlinien, die von den dort lebenden Bewohnern gezogen und überwunden wurden.

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Published

2012

How to Cite

Urbansky, S. (2012). Mapping Manchuria Station.: Crossing Borders into the “Yellow Land”. omparativ, 22(5), 87–105. https://doi.org/10.26014/j.comp.2012.05.07