Imagined Territoriality:

Visual Portrayals of ‘Asia’ in the Age of Nationalism in East Asia

  • Torsten Weber

Abstract

Dieser Artikel untersucht die Darstellung ‚Asiens‘ als kulturell-politische Einheit in visuellen Imaginationen von Territorialität und politischen Karikaturen, die überwiegend in den 1930er und 1940er Jahren in Japan und China entstanden. Auf den ersten Blick stehen diese Portraits vor allem für eine asianistische Agenda, die asiatische Kommonalität in Abgrenzung zum ‚Westen‘ betont. Visionen eines geeinten Asiens enthielten oft jedoch auch sehr explizite Ansprüche auf Zentralität oder Führerschaft einer bestimmten Nation. Im Kontext des japanischen Imperialismus nimmt zwar meist Japan diese Rolle ein, allerdings zeigen Darstellungen ‚Asiens‘ aus Kollaborationsgebieten, dass auch anderen Nationen diese Rolle zugeschrieben werden konnte, solange dies innerhalb der asianistischen Metanarrative erfolgte. Damit ergänzten visuelle Imaginationen anderweitig verbreitete nationalistische Konzeptionen des Asianismus, wie sie vor allem seit den 1930er Jahren verstärkt propagiert wurden. Gegen dieses imperialistisch-hegemoniale Erbe des Asianismus nutzen Intellektuelle und transnationale Initiativen in Ostasien heute u.a. visuelle Darstellungen alternativer Territorialität, um zur Überwindung des gespaltenen Geschichtsbewusstseins und nationaler Chauvinismen beizutragen.

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Published

2013

How to Cite

Weber, T. (2013). Imagined Territoriality:: Visual Portrayals of ‘Asia’ in the Age of Nationalism in East Asia. omparativ, 23(3), 37–56. https://doi.org/10.26014/j.comp.2013.03.03