Universal Crime, Particular Punishment:

Trying the Atrocities of the Japanese Occupation as Treason in the Philippines, 1947–1953

  • Konrad M. Lawson

Abstract

Nach dem Ende der japanischen Besatzung der Philippinen 1945 wurden dort Prozesse zur Verfolgung von Kriegsverbrechen und von Landesverrat initiiert. Während im ersten Fall eine universalistische Kategorie von Verbrechen zur Strafe stand, ging es im zweiten Fall meist um den Verrat an der Nation, die als Opfer definiert wurde. Im Januar 1948 erklärte Manuel Roxas eine Präsidialamnestie für alle des Landesverrats Beschuldigten mit Ausnahme von Kollaborateuren aus dem Militär und der Polizei, Spionen, Informanten und gewalttätiger Verbrechen Beschuldigter. Die meisten der Fälle von Landesverrat, die diese Amnestie nicht umfasste, betrafen Personen, die Formen von Gräuel begangen hatte, die in Prozessen gegen Japaner als Kriegsverbrechen eingestuft wurden. Dieser Artikel untersucht den Prozess der gerichtlichen Aufarbeitung von Gewaltverbrechen und sexueller Gewalt, meist begangen durch Kollaborateure aus dem Militär und der Polizei, in den Philippinen nach 1945 gemäß dem Gesetz gegen Verrat. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwiefern – ungeachtet der Tatsache, dass die Kriegsverbrecherprozesse der frühen Nachkriegszeit den Erwartungen in vielerlei Form nicht entsprachen – die alternative Kategorisierung von Brutalität im Krieg als Landesverrat nicht auch hochproblematisch war.

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Published

2013

How to Cite

Lawson, K. M. (2013). Universal Crime, Particular Punishment:: Trying the Atrocities of the Japanese Occupation as Treason in the Philippines, 1947–1953. omparativ, 23(3), 57–77. https://doi.org/10.26014/j.comp.2013.03.04