From Pato to Parlor.

Domesticity, Masculinity, Religious Space, and Alternative Archives in 20th-Century Ghana

  • Stephan F. Miescher

Abstract

Vom pato zur Wohnstube. Häuslichkeit, männlichkeit, religiöser Raum und alternative Archive im Ghana des 20. Jahrhunderts

Die Missionare, die vor 150 Jahren im heutigen Südwest-Ghana ankamen, fanden eine Form häuslicher Architektur vor, die weitgehend von Gender-Prinzipien geprägt war. Jeder, der es sich leisten konnte, baute in seinem Gehöft einen auf drei Seiten geschlossenen Plattform (pato), wo er Besucher empfangen konnte. Ebenfalls wichtig war der Raum, in dem die sakralen Hocker der matrilinearen Ahnen aufbewahrt wurden. Mit der Ausbreitung des Christentums im frühen 20. Jahrhundert entstand eine neue Klasse gebildeter Männer, die zwar im Einklang mit den Forderungen der Missionare zusammen mit der Ehefrau und den Kindern in einem Haus wohnten, aber innerhalb davon eine Stube hatten, die einen männlichen Raum darstellte. Sie übernahm sowohl die Funktion des sakralen Hockerraums (sie war mit christlicher Ikonographie geschmückt und diente unter anderem als Gebetsraum) als auch die des Besucherraums. Dieser Wandel in der Architektur widerspiegelte den Übergang zu einem neuen Männertypus

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Published

2007

How to Cite

Miescher, S. F. (2007). From Pato to Parlor.: Domesticity, Masculinity, Religious Space, and Alternative Archives in 20th-Century Ghana. Comparativ, 17(5-6), 131–145. https://doi.org/10.26014/j.comp.2007.05/06.08