An Experiment in Ethiopia:

The Chilalo Agricultural Development Unit and Swedish Development Aid to Haile Selassie’s Ethiopia, 1964–1974

  • Karl Bruno

Abstract

Der Beitrag untersucht ein von Schweden geleitetes Projekt im Bereich der integrierten ländlichen Entwicklung, das Chilalo Agricultural Development Unit (CADU) in der Provinz Arussi in Äthopien. Entworfen von einer Gruppe von Experten des Agricultural College of Sweden bildete CADU den ersten größeren schwedischen Versuch, agronomisches Wissen im Kontext von Entwicklungszusammenarbeit in den globalen Süden zu transferieren. Mit Hilfe eines Maßnahmenbündels sollte sozio-ökonomische Entwicklung ermöglicht und beschleunigt werden. Im Mittelpunkt standen landwirtschaftliche Experimente, um die Produktivität von Kleinbauern zu steigern. Entwicklungsstrategien und die entsprechenden Technologien waren stark von der wissenschaftlich-technischen Tradition des Agricultural College geprägt. Einerseits berücksichtigten sie in erheblichem Maße die Speziika der jeweiligen lokalen Landwirtschaft. Andererseits blendeten sie soziale Faktoren weitgehend aus. Die Berücksichtigung lokaler Gegebenheiten machte das Projekt zu einem der wenigen Projekte im Rahmen der Grünen Revolution in Afrika, die erfolgreich waren. Die Vernachlässigung sozialer Faktoren trug jedoch dazu bei, dass Bauern das Projekt nicht uneingeschränkt begrüßten, und dass insgesamt die soziale Ungleichheit im Projektgebiet wuchs. Als Folge des Fokus auf arme Bauern entwickelte sich CADU zu einem politisch stark umstrittenen Projekt. Im Kontext der zunehmenden Spannungen im spät-imperialen Äthiopien wurde es zu einem aktiven Akteur in den ländlichen Konlikten, die der Revolution von 974 vorausgingen.

Available Formats

Published

2017

How to Cite

Bruno, K. (2017). An Experiment in Ethiopia:: The Chilalo Agricultural Development Unit and Swedish Development Aid to Haile Selassie’s Ethiopia, 1964–1974. Comparativ, 27(2), 54–74. https://doi.org/10.26014/j.comp.2017.02.04