From Land Reform to Veterinarians Without Borders in Cold War Afghanistan

  • Timothy Nunan

Abstract

Der Beitrag untersucht die Geschichte ländlicher Entwicklungspolitik anhand der Landreformen in Afghanistan während des Kalten Krieges. Während des zwanzigsten Jahrhunderts lebte die überwiegende Mehrheit der afghanischen Bevölkerung von der Landwirtschaft. Grundbesitz war jedoch höchst ungleich verteilt. Der Kalte Krieg verwandelte Afghanistan in ein Schlachtfeld westlicher und sowjetischer Visionen ländlicher Entwicklungsprojekte etwa im Bereich der Bewässerung oder der Einrichtung von Staatsgütern. Afghanische sozialistische Intellektuelle forderten eine umfassende Landreform, um die Probleme der ländlichen Bevölkerung zu lindern. Nach einem sozialistischen coup d’état im Jahre 978 versuchten sie, ihren radikalen Plan einer Umverteilung von Land auch gegen die moderateren Vorschläge der sowjetischen Berater durchzusetzen. Die Geschichte ländlicher Entwicklungspolitik im Afghanistan des Kalten Krieges führt sozialistische Entwürfe in die globale Geschichte der Entwicklungspolitik ein. Sie zeigt, dass für viele Akteure die Umverteilung von Land ein zentraler Aspekt der Entwicklungspolitik war. Und sie verweist darauf, dass sich die Sowjetunion ungeachtet ihrer Erfahrungen mit kollektiver Landwirtschaft sehr reaktiv zu den Forderungen radikaler Akteure des globalen Südens verhielt, um Lösungen für ländliche Armut und soziale Gerechtigkeit zu inden.

Available Formats

Published

2017

How to Cite

Nunan, T. (2017). From Land Reform to Veterinarians Without Borders in Cold War Afghanistan. Comparativ, 27(2), 98–114. https://doi.org/10.26014/j.comp.2017.02.06