Abstract
John Foster Dulles gilt nicht gerade als Befürworter einer aktiven amerikanischen Politik der Entwicklungskooperation. Diese Interpretation, so der Beitrag, bedarf einer Korrektur. Fragen der Entwicklungskooperation bewegten den amerikanischen Außenminister sehr wohl. Dies galt insbesondere mit Blick auf Asien. Der Beitrag beschäftigt sich mit seinen Vorstellungen über Entwicklung und Entwicklungspolitik, die sich an den Reformimpulsen Woodrow Wilsons und zeitgenössischen Überlegungen zur Rolle von Entwicklungspolitik im Kalten Krieg orientierten. Untersucht werden die Diskrepanz zwischen Rhetorik und politischem Handeln, die Zwänge des amerikanischen politischen Systems und die Bedingungen, unter denen eine damals noch experimentelle Entwicklungspolitik überhaupt möglich waren.