The Soviet Union’s “Great Patriotic War” Invalids:

The Poverty of a New Status Group

  • Beate Fieseler

Abstract

Die Sowjetunion ging aus dem „Großen Vaterländischen Krieg“ als Sieger und zweite Supermacht neben den USA hervor. Doch der Preis für diesen Triumph war schrecklich hoch. Der Krieg kostete schätzungsweise 27 Mio. Menschen das Leben, Millionen Soldaten kehrten verstümmelt, blind oder chronisch krank von der Front zurück. Aufgrund rigider Anerkennungsverfahren wurden aber nicht alle dieser Kriegsopfer in die Statusgruppe der staatlich anerkannten Kriegsinvaliden aufgenommen, die Anspruch auf Rentenzahlung und andere Privilegien geltend machen konnten. Aus staatlicher Sicht war vor allem die schnelle Wiedereingliederung ins Arbeitsleben die beste Therapie gegen kriegsbedingte körperliche Leiden und wurde deshalb zum Hauptinstrument sowjetischer Sozialpolitik. Es fehlte allerdings an begleitenden Umschulungs- oder Ausbildungsprogrammen, medizinischen Rehabilitationsmaßnahmen und einer ausreichenden Zahl funktionstüchtiger Prothesen. Während die staatliche Propaganda „umfassende Fürsorge“ für die Kriegsversehrten in Aussicht stellte, erlebten sich diese selbst als „arme Sieger“.

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Published

2010

How to Cite

Fieseler, B. (2010). The Soviet Union’s “Great Patriotic War” Invalids:: The Poverty of a New Status Group. Comparativ, 20(5), 34–49. https://doi.org/10.26014/j.comp.2010.05.03