Transnational Knowledge into Yugoslav Practices?

The Legacy of the Second World War on Social Welfare Policy in Yugoslavia

  • Heike Karge

Abstract

Das Sozialfürsorgesystem im sozialistischen Jugoslawien war eng an die herrschende Staatsideologie geknüpft. Ein aus dem Zweiten Weltkrieg in Jugoslawien abgeleitetes Anrecht auf staatliche Fürsorge und Unterstützung wurde nur denjenigen bzw. deren Hinterbliebenen gewährt, die auf der „richtigen Seite“ versehrt oder getötet worden waren, jenen also, die den jugoslawischen Volksbefreiungskrieg unterstützt oder ihm wenigstens nicht feindlich gegenübergestanden hatten. Der Beitrag diskutiert die Rolle des jugoslawischen Veteranenbundes (Savez Boraca u Narodnooslobodilačkom ratu, SBNOR) in der Konturierung dieses Sozialfürsorgediskurses, dies insbesondere in Bezug auf seine aus ehemaligen Partisanen und Unterstützern der Volksbefreiungsbewegung bestehenden Verbandsmitglieder. Vor allem ein schwieriger Balanceakt steht dabei im Vordergrund – die Frage der Anerkennung überlebender ehemaliger Deportierter und Internierter als „Teilnehmer des Volksbefreiungskrieges“, denn die betreff enden Diskussionen zeigen, das der jugoslawische Veteranenbund nicht isoliert von internationalen Diskursen agierte. Vielmehr soll im Beitrag akzentuiert werden, auf welchen Wegen im jugoslawischen Veteranenbund versucht wurde, transnational kommuniziertes Wissen in jugoslawische Praktiken zu überführen.

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Published

2010

How to Cite

Karge, H. (2010). Transnational Knowledge into Yugoslav Practices? The Legacy of the Second World War on Social Welfare Policy in Yugoslavia. Comparativ, 20(5), 75–86. https://doi.org/10.26014/j.comp.2010.05.06