Chocolate, Race, and the Atlantic World:

A Bittersweet History

  • Silke Hackenesch

Abstract

Vor dem Hintergrund des Black Atlantic argumentiert der vorliegende Artikel, dass Kakao/Schokolade und Blackness vielschichtig – auf diskursiven und materiellen Ebenen – miteinander verknüpft sind. Es waren seit dem frühen 20. Jahrhundert in erster Linie versklavte schwarze Subjekte, die die Kakaobohnen auf Plantagen in Westafrika ernteten, und diese Produktionsbedingungen fanden nicht nur Eingang in das semantische Feld rund um Schokolade, in dem diese als exotisches Genussmittel, als Aphrodisiakum, oder als Luxusgut konstruiert worden ist, sondern auch in die visuelle Bildsprache von Schokoladenreklame, die häufig koloniale Phantasiewelten evozierte, in denen „exotische“ Menschen an „tropischen“ Orten Kakao ernteten. Schokolade fungiert hier, in Anlehnung an Roland Barthes, als Mythos, denn es erscheint in den Quellen selbsterklärend und vermeintlich „natürlich“, warum ein ehemals koloniales Produkt mit (Imaginationen von) Blackness verwoben wird. Interessanterweise taucht chocolate in afrikanisch-amerikanischen kulturellen Kontexten aber auch als affirmative und positiv konnotierte Selbstbezeichnung auf, und – im Gegensatz zu Deutschland – als emanzipatorische und häufig sexuell aufgeladene Aufforderung einer positiven Identifikation mit Blackness.

Available Formats

Published

2011

How to Cite

Hackenesch, S. (2011). Chocolate, Race, and the Atlantic World:: A Bittersweet History. Comparativ, 21(5), 31–49. https://doi.org/10.26014/j.comp.2011.05.03