Abstract
Repräsentationen des afrikanischen Kontinents behandeln ihn zunehmend als „Zukunftskontinent“, der einen klaren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufschwung vor sich habe. Diese Welle des Optimismus folgt einer vorausgegangenen Welle des Afropessimismus. Der Aufsatz fragt, wessen Ideen und Interessen sich in solchen Diskursen niederschlagen, warum sie gerade heute so virulent werden und wessen Interessen sie dienen. Die Wachstumsrhetorik, so wird deutlich, rechtfertigt die gleichen externen Interventionen, Investitionen und Extraktionen wie die vorausgegangenen Wellen der Rhetorik. Kritische afrikanische Stimmen weisen auf die Widersprüche und Sinnentleertheit der neuen Hyperrhetorik hin und bieten damit alternative, komplexere und historisch klarer verankerte Entwürfe der zukünftigen Einbindung des Kontinents in das globale Wirtschaftsgefüge.