The Writing Genius and his Publisher:

The Concept of European Authorship as the Global Standard?

  • Isabella Löhr

Abstract

Ein Grund für die kontroverse Diskussion geistiger Eigentumsrechte im Kontext existierender und geplanter Handelsabkommen ist das diesen Rechten zugrunde liegende Verständnis von Autor- und Urheberschaft. Diese internationalen Abkommen reden einer exklusiven Urheberschaft das Wort, die individuelle Kreativität als treibende Kraft für technische oder kulturelle Neuerungen sieht und entsprechend starke Ausschlussrechte gegenüber Dritten gewährt. Der Aufsatz beschäftigt sich mit den Gründen für dieses Rechtsverständnis. Beginnend mit den ersten modernen Urheberrechtsgesetzen in Großbritannien, Frankreich und Deutschland wird argumentiert, dass diese im Verlauf des 8. Jahrhunderts entwickelte Rechtsfigur in aufklärerischen Denkweisen und romantischen Vorstellungen von Schöpfertum und Individualität und damit in einem zutiefst europäischem Verständnis von Individuum und Gesellschaft wurzelte. Im Unterschied zu heutigen Abkommen scheiterte zu Beginn des 20. Jahrhunderts allerdings noch der Versuch, diese Rechtsfigur als universalen und weltweit gültigen Standard zu implementieren. Ausschlaggebend hierfür war der Widerstand nord- und südamerikanischer Staaten, die diesem Autorverständnis eigene wirtschaftliche Interessen entgegensetzten und es damit als spezifisch europäische Rechtsfigur auf die Ränge verwiesen.

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Published

2015

How to Cite

Löhr, I. (2015). The Writing Genius and his Publisher:: The Concept of European Authorship as the Global Standard?. Comparativ, 25(5-6), 147–164. https://doi.org/10.26014/j.comp.2015.05/06.10