Not quite in, but via Europe.

Reading Lenin in Turkey

  • Zaur Gasimov
  • Hasan Aksakal

Abstract

Die Schrift Lenins Detskaja bolezn‘ levizny v kommunizme wurde 1920 auf Russisch veröffentlicht und liegt seit der Istanbuler Erstveröffentlichung in den 1960er Jahren bis heute in vier Übersetzungen auf Türkisch vor. Keine einzige Übersetzung allerdings erfolgte unmittelbar aus dem russischen Original. Die französischen und englischen Versionen wurden von den türkischen Linksintellektuellen herangezogen, die sich der Popularisierung der Schrift widmeten. Neben der Verzerrung aufgrund der Übersetzung aus einer ‚dritten‘ Sprache wurde die Rezeption des Leninschen Werkes stark durch eine seit den 1920er Jahren bis in die Gegenwart andauernde linguistische Purifizierung des Türkischen geprägt. Die Rezeption Lenins in der Türkei erfolgte mittels der Übertragung der französischen und englischen Übersetzungen aus der russischen Sprache. Somit war nicht zuletzt die (sprachliche) Europäizität der Texte und Diskurse ein wichtiges Merkmal der türkisch-russischen Verflechtung.

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Published

2015

How to Cite

Gasimov, Z., & Aksakal, H. (2015). Not quite in, but via Europe.: Reading Lenin in Turkey. Comparativ, 25(2), 45–58. https://doi.org/10.26014/j.comp.2015.02.04