Travel and the Greek Migrant

Youth Residing in West Germany in the 1960s–1970s

  • Nikolaos Papadogiannis

Abstract

Dieser Artikel untersucht die Reisemuster von jungen Arbeitern und Studenten mit griechischem Migrationshintergrund, die während der 1960er und 70er Jahre in Westdeutschland gelebt haben. Basierend auf neueren Forschungsergebnissen, welche rigide Trennungslinien zwischen Migration und Tourismus in Frage stellen, wird hier die These vertreten, dass die Migrationserfahrungen von Griechen in Deutschland in Hinblick auf die beiden Phänomene weitaus komplexer waren als bisher angenommen. Während eine wachsende Anzahl deutscher Altersgenossen den Vergnügungstourismus für sich entdeckten, war das Reisen für junge Griechen zu diesem Zeitpunkt eher Mittel zum Zweck. Letztere benutzten Urlaube, um ihre Geburtsheimat zu besuchen und den Kontakt zur Familie aufrecht zu erhalten (oder zumindest wurde dies von ihnen erwartet). Jedoch fand in den frühen 1970er Jahren aufgrund des Influxes von griechischen Studenten an westdeutschen Universitäten eine Diversifizierung statt. Diese Gruppe wie auch einige junge Gastarbeiter fingen an, andere Länder zu erkunden und sich mit der Reisekultur von gleichaltrigen Westdeutschen – besonders dem Hitch-Hiking – vertraut zu machen. Der Artikel beleuchtet dabei kritisch die gängige These, dass der Jugendtourismus in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dazu beitrug, eine transnationale europäische Identität zu schaffen. Tatsächlich nämlich entwickelten junge Migranten in den 1960er und 70er Jahren ihre Reiselust im Schatten eines kulturellen Nord-Süd Grabens.

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Published

2014

How to Cite

Papadogiannis, N. (2014). Travel and the Greek Migrant: Youth Residing in West Germany in the 1960s–1970s. Comparativ, 24(2), 67–87. https://doi.org/10.26014/j.comp.2014.02.05