Modern Refugees as Challengers of Nation-State Sovereignty: From the Historical to the Contemporary
Vol. 27 No. 1 (2017)
Herausgegeben von Gilad Ben-Nun und Frank Caestecker
Articles
Dieser Aufsatz untersucht die rechtlichen Lösungen, die die High Commission for Refugees in der Zwischenkriegszeit für den Verbleib von Hundertausenden von Flüchtlingen, die aus dem früheren Russischen und dem Osmanischen Reich nach Europa gekommen waren. Diese Flüchtlinge galten als Staatenlose in einer Welt, in der Rechte davon abhingen, dass ein Staat Individuen schützt. Russische Flüchtlingsanwälte und Rechtsexperten beteiligten sich in dieser Phase an einer juristischen Definition der Kategorie Flüchtling und versuchten ihm Rechte wie das der freien Bewegung, des Verbotes der Reziprozität von Vertreibung und das Recht auf Arbeit zu sichern. Sie überzeugten europäische Staaten Grenzen ihrer staatlichen Souveränität zu akzeptieren, so dass Staaten in den 920er und 930er Jahren ihr Einverständnis zu Arrangements und Konventionen gaben, die einen speziellen Schutz für Flüchtlinge in ihrer Gesetzgebung vorsahen. Damit wurden die Grundlagen für den Rechtsschutz der Flüchtlinge im 20. Jahrhundert geschaffen.
Dieser Überblick zum historischen Forschungsstand beschreibt die Dynamiken der Flüchtlingspolitik während der Krise, die die Verfolgungen und Vertreibungen in Nazi-Deutschland auslöste. Die Historiographie zu diesem Gegenstand ist noch immer stark von nationalen Perspektiven geprägt, wobei jedes Land seine eigenen Narrative und Analysen produziert. Eine vergleichende Studie durch Experten nationaler Fälle hat die Ähnlichkeiten und Unterschiede in den Politiken verschiedener Staaten herausgearbeitet und gleichzeitig gezeigt, dass diese sich in starkem Maße an den Entscheidungen ihrer Nachbarn ausgerichtet haben. Der Artikel liefert eine Synthese dieser Untersuchung, integriert neue Forschungsresultate und bewertet die Verdienste des internationalen Flüchtlingsregimes dieser Zeit neu, das bislang nur ungenügende Aufmerksamkeit in der historischen Forschung gefunden hat.
Dieser Überblick zum historischen Forschungsstand beschreibt die Dynamiken der Flüchtlingspolitik während der Krise, die die Verfolgungen und Vertreibungen in Nazi-Deutschland auslöste. Die Historiographie zu diesem Gegenstand ist noch immer stark von nationalen Perspektiven geprägt, wobei jedes Land seine eigenen Narrative und Analysen produziert. Eine vergleichende Studie durch Experten nationaler Fälle hat die Ähnlichkeiten und Unterschiede in den Politiken verschiedener Staaten herausgearbeitet und gleichzeitig gezeigt, dass diese sich in starkem Maße an den Entscheidungen ihrer Nachbarn ausgerichtet haben. Der Artikel liefert eine Synthese dieser Untersuchung, integriert neue Forschungsresultate und bewertet die Verdienste des internationalen Flüchtlingsregimes dieser Zeit neu, das bislang nur ungenügende Aufmerksamkeit in der historischen Forschung gefunden hat.
Dieser Überblick zum historischen Forschungsstand beschreibt die Dynamiken der Flüchtlingspolitik während der Krise, die die Verfolgungen und Vertreibungen in Nazi-Deutschland auslöste. Die Historiographie zu diesem Gegenstand ist noch immer stark von nationalen Perspektiven geprägt, wobei jedes Land seine eigenen Narrative und Analysen produziert. Eine vergleichende Studie durch Experten nationaler Fälle hat die Ähnlichkeiten und Unterschiede in den Politiken verschiedener Staaten herausgearbeitet und gleichzeitig gezeigt, dass diese sich in starkem Maße an den Entscheidungen ihrer Nachbarn ausgerichtet haben. Der Artikel liefert eine Synthese dieser Untersuchung, integriert neue Forschungsresultate und bewertet die Verdienste des internationalen Flüchtlingsregimes dieser Zeit neu, das bislang nur ungenügende Aufmerksamkeit in der historischen Forschung gefunden hat.
Forum
Area Studies waren lange Zeit vorwiegend im globalen Norden institutionalisiert und fundierten die dortigen Weltbilder durch empirische Forschungen über andere Teile des Globus. Am Beispiel Afrikas diskutiert dieser Beitrag die Neuausrichtung einer Forschungsagenda unter der Bedingung eines anwachsenden Interesses an anderen Weltregionen in Afrika (ebenso wie in Asien und Lateinamerika). Afrika war lange Zeit eher das Objekt von global dominanten Kräften, denn ein Subjekt, dessen eigene Beobachtungen und Beziehungen wichtig gewesen wären. Dieser in der globalen Wissensproduktion nach wie vor anzutreffende Euro- oder Westzentrische Blick hat seine Grundlage seit langem verloren, aber er prägt nach wie vor in vielerlei Hinsicht die Position afrikanischer Intellektueller in der globalen Wissensproduktion. Afrika ist in den Datenbanken des sozialwissenschaftlichen Wissens der am stärksten unterrepräsentierte Kontinent. Afrikanische Autoren interessieren oft noch immer vorrangig als Auskunftspersonen für Afrikawissenschaften, die ihre Diskurszentren andernorts haben. Dabei haben Intellektuelle in Afrika im Zuge der post-kolonialen Wende in den Geistes- Und Sozialwissenschaften längst alternative Perspektiven auf die Welt und Afrikas Rolle in derselben formuliert – etwa unter Stichworten wie „Southern theory“ oder „theory from the South“. Erst mit der Gründung afrikanischer Forschungszentren, die sich mit Weltregionen außerhalb Afrikas befassen, wird allerdings deutlicher, wie sich Afrika intellektuell längst in der Welt verortet.